Deine Daten gehören dir: Privatsphäre jenseits von Messenger-Diensten
Als WhatsApp kürzlich eine Änderung der Nutzungsbedingungen ankündigte, die Facebook den Zugriff auf einige Nutzerdaten ermöglichen sollte, löste dies einen Massenexodus aus. Nutzer*innen aus aller Welt strömten zu alternativen Messenger-Diensten wie Signal, was dazu führte, dass die App aufgrund des hohen Andrangs vorübergehend ausfiel und mit neuen Servern erweitert werden musste.
Es sind solche Ereignisse, die hervorheben, wie wichtig ein angemessener Datenschutz für Nutzer*innen ist. Trotzdem fokussieren wir uns in den entsprechenden Diskussionen zu häufig auf die einzelnen Verfehlungen von Big Tech oder geplante staatlichen Überwachungsmöglichkeiten auf bestimmten Plattformen. Viel wichtiger aber ist die Debatte darüber, dass die Privatsphäre ein anerkanntes Menschenrecht ist.
Es ist wichtig, dass wir diese Diskussion zu Ende führen, denn unsere Privatsphäre geht weit über das hinaus, was Facebook über uns weiß. Das Problem wird nicht dadurch gelöst, dass wir zu einer Messenger-App wechseln, die unsere Daten besser schützt. Und wir müssen auch erkennen, dass Privatsphäre kein parteipolitisches Thema ist. Denn während Gesetze wie die DSGVO versuchen, Unternehmen zu mehr Datenschutz ihrer Nutzer*innen zu zwingen, sehen wir immer wieder wie Regierungsvertreter*innen Hintertüren für verschlüsselte Apps und andere Diensten fordern. Während die meisten Regierungen also dagegen sind, dass Big Tech eure privaten Informationen (aus)nutzen kann, glauben die selben Regierungen nicht immer, dass diese Einschränkungen auch für sie gelten sollten.
Der Kampf gegen solche Hintertüren ist natürlich trotzdem ungemein wichtig. Nichtsdestotrotz müssen wir aber über unsere privaten Messenger-Unterhaltungen hinausschauen und unsere Privatsphäre insgesamt erhöhen. Nur so können wir unsere Daten zurück in unsere Hände und aus der Reichweite von Big Tech und staatlicher Überwachung bringen.
Herkömmliche Suchmaschinen protokollieren deine Suchanfragen und deinen Browserverlauf und auf diese Informationen kann mit einer richterlichen Anordnung zugegriffen werden (oder auch ohne, wenn wir etwas von Edward Snowden gelernt haben). Auch wenn du wahrscheinlich nicht nach illegalen Informationen suchst, so wird die Interpretation deines Suchverlaufs anderen überlassen. Für diejenigen, die in autoritären Regimen leben, könnte eine Suche nach Oppositionsführer*innen oder anderen kritischen Ereignissen hinter Gittern enden. Auch Ermittler der Strafverfolgungsbehörden haben persönliche Vorurteile, die bei der kontextfreien Durchsicht eines Suchverlaufs eine wichtige Rolle spielen können.
Eine Suchmaschine die deine Privatsphäre respektiert – wie z.B. Startpage – bietet gleichermaßen hochwertige Suchergebnisse, aber ohne das Speichern von persönlichen Daten und Informationen, die unrechtmäßig gegen dich verwendet werden können. Startpage hat keine Ahnung, wer du bist und wonach du suchst.
Das gleiche gilt im übrigen auch für E-Mails. Bei der Nutzung von “kostenlosen” E-Mail-Diensten, hast du meist keine Kontrolle über die Daten, die auf ihren Servern gespeichert sind. Die Daten mögen zwar sicher vor Angriffen von außen sein, aber du verfügst nicht über die Verschlüsselungsschlüssel und die Anbieter können auf deine E-Mails zugreifen wann immer sie wollen oder dazu gezwungen werden. Hier ist
eine echte Alternative, bei der weder der Anbieter noch irgendjemand anders auf deine E-Mails zugreifen kann.Wir wissen aus der Geschichte, dass das Sammeln von Daten und staatliche Überwachungsmethoden sich auch gegen Bürger*innen wenden können. Wir können uns nicht einfach auf Gesetze verlassen, die Big Tech einschränken und Nutzerdaten schützen sollen. Es liegt an uns, informierte Entscheidungen zu treffen, die die Privatsphäre in unsere Hände legen. Unabhängig davon, wer an der Macht ist und wer Interesse an unseren Daten hat.
Das ist auch unsere Mission bei ThinkPrivacy und der Grund, warum wir Startpage, und all die anderen Dienste empfehlen, die wir zum Schutz der Privatsphäre der Nutzer*innen ausgewählt haben. Diese Anbieter und Dienste glauben daran, dass Privatsphäre ein Menschenrecht ist und erlauben uns somit, die Kontrolle über unsere Daten zurück zu erlangen.
Dan Arel setzt sich für das Thema Privatsphäre und digitale Rechte ein. Er ist Gründer und Kurator von ThinkPrivacy.ch, sowie preisgekrönter Journalist und Bestsellerautor. Seine Arbeit erschien in der Huffington Post, OpenSource, Hacker Noon, Time Magazine und vielen anderen. Auf Twitter kannst du ihm unter @danarel folgen.
Die in diesem Artikel geäußerten Ansichten sind die des Autors und spiegeln nicht unbedingt die von Startpage wieder.