Privatsphäre beim Online-Dating?
Er ist wieder da – der Valentinstag. Singles werden permanent daran erinnert, wie allein sie doch angeblich sind. Überall siehst du Werbung für die Liebe oder besser gesagt Werbung für Geschenke. Und Dating-Portale haben an diesem Tag Hochkonjunktur. Aber wie sieht es eigentlich mit deiner Privatsphäre beim Online-Dating aus?
Die Qual der Wahl – auf welchem Portal sind deine Daten sicher? Singlebörsen gibt es ausreichend. Über 2.500 Anbieter versichern dir, dein persönliches Glück zu finden. Wie auch immer das aussehen soll. Bei der Auswahl solltest du aber nicht damit anfangen, dich durch Userprofile zu klicken. Die AGBs und die Datenschutzerklärung sind wichtiger. Schließlich geht es um deine Privatsphäre beim Online-Dating!
Einige Anbieter sind nämlich weniger auf dein Glück als vielmehr auf deine Daten aus. Sieh dir genau an, wie ernst sie den Datenschutz nehmen. Eine kurze Startpage-Recherche zeigt dir, wie viele Dating-Plattformen in den letzten Jahren mit Datenlecks aufgefallen sind. Auf der Strecke bleiben dann immer die User, deren Klarnamen, E-Mail-Adressen, Kontodaten und im schlimmsten Fall sogar sexuelle Vorlieben öffentlich im Netz stehen.
Bevor du dich registrierst, recherchiere bitte, ob das Portal deiner Wahl in der letzten Zeit negative Schlagzeilen gemacht hat. Und achte beim Besuch der Website darauf, ob die Verbindung verschlüsselt ist (das erkennst du am kleinen Schloss-Symbol in der Adressleiste). Wenn das nicht der Fall ist, können all deine Daten problemlos von Dritten ausgelesen werden.
Datenschutz und Privatsphäre beim Online-Dating
Du hast also die erste Hürde gemeistert und ein Portal gefunden, das dir zusagt. Jetzt wird es Zeit, die Allgemeinen Geschäftsbedingungen zu lesen: Zu welchen Bedingungen soll es dieses Glück denn geben? Wie teuer wird der Traumpartner? Wie seriös ist der Anbieter? Gibt es eine Probemitgliedschaft, die sich auch wieder kündigen lässt? Oder wirst du automatisch für ein Jahr verpflichtet?
Wenn auch diese Fragen restlos beantwortet sind, geht es los. Du stöberst durch die Profile und ein Bild spricht dich an. Es dauert nicht lang, schon tauschst du mit deinem potenziellen neuen Partner E-Mail-Adressen aus. Am besten hast du dafür eine anonyme E-Mail-Adresse, die so wenig als möglich über dich aussagen kann. Schließlich kennst du die Person nicht und deine E-Mail-Adresse kann mehr über dich verraten, als du eigentlich möchtest.
Und schon ist sie da, die erste E-Mail. Du siehst einen Dateianhang? Dann lass erst deinen Virenschutz ran, bevor du ihn öffnest. Du möchtest keine ungewollten Gäste in Form von Viren oder Trojanern auf deinem Computer.
Wenn du einen Link anklicken sollst, achte auf die URL. Auf gefälschten Websites können deine Daten ausgelesen werden!
Was Fotos alles verraten können
Fotos sind beim Online-Dating Pflicht. Das Profilbild entscheidet, ob sich jemand dein Profil überhaupt ansieht. Und auch im Profil wirst du mehrere Fotos von dir veröffentlichen, vielleicht sogar welche per E-Mail versenden.
Bevor du das tust, entferne unbedingt die Metadaten aus allen Fotos! Sie verraten nämlich eine Menge über dich, zum Beispiel den Standort. Wenn du Selfies zuhause oder in der Arbeit aufgenommen hast, verrätst du damit deine Wohnadresse oder deinen Arbeitsort.
Tipp: In den Einstellungen der meisten Handys oder Tablets kannst du festlegen, dass gar keine Metadaten gespeichert werden. Und einige Apps entfernen sie von bereits existierenden Fotos.
Privatsphäre beim Video-Chat
Schreiben wird irgendwann zu langweilig. Und man will sich auch von Angesicht zu Angesicht sehen. Was liegt da näher als ein ortsunabhängiger Video-Chat!
Auch hier gibt es einige Risiken für deine Privatsphäre beim Online-Dating, die du mit den richtigen Anbietern vermeiden kannst. Viele Messenger bieten Video-Chat an, aber nur wenige achten deine Privatsphäre. Wenn du für einen Dienst deine Telefonnummer angeben musst, hast du schon das erste Problem. Denn dein Gegenüber (das du schließlich noch nie persönlich gesehen hast), kennt automatisch deine Handynummer. Und könnte dich im schlimmsten Fall für eine lange Zeit belästigen.
Besser, du suchst dir einen Anbieter, bei dem du dich auch mit einer E-Mail-Adresse registrieren kannst und der nur wenige Daten von dir verlangt. Dass die Kommunikation Ende-zu-Ende-verschlüsselt sein soll, versteht sich ohnehin von selbst. Wieviel du dann während des Chats von dir erzählst, bleibt natürlich dir überlassen. Wichtig ist, dass dein Anbieter oder irgendwelche Dritten nichts davon belauschen und speichern können!